Da ja vor kurzem meine Time Capsule gestorben ist und ich diese nun doch nicht aufgrund der Daten eingeschickt habe, brauche ich was neues. Das es keine neue Time Capsule wird war nur eine Frage weniger Minuten als ich mich mit diesem Gedanken befasste, also muss was neues her.
Die Wahl fiel zuerst auf ein Buffalo System, ein reines NAS [Network Attached Storage] und dabei sollte es auch vorerst bleiben. Ich konnte mich nicht entscheiden zwischen einer Buffalo LinkStation Pro Duo und einer Buffalo LinkStation Duo. Beide lagen ca. in der Region der Time Capsule, aber dafür mit 2TB statt lächerlichen 500GB die mir Apple im Tausch angeboten hatte. 2TB passen mir gerade richtig gut und die Features der Buffalos sahen gut aus, doch alles auch nur bis ich auf diese Seite gestoßen bin, welche sich hauptsächlich mit NAS Systemen bzw. allgemein Netzwerksystemen befasst und den Benchmarks dieser Systeme. Ich suchte also in der Liste nach der Buffalo, gelistet ist leider nur die Pro Duo, scrollte, scrollte, scrollte und fand sie schließlich unter den letzten 4 Plätzen. 9MB durchschnittlich beim lesen über GigaBit Netzwerk? Ich schaute ganz nach oben, die TOP Platzierung, ein QNAP Turbo NAS System, leistete fast das 10-fache – 84,5MB! Da dachte ich mir mit meinen beiden Buffalo Systemen kann ich ehrlich gesagt nicht das Maß der Dinge erreichen. Ich fing an zu suchen und zu lesen, Tage und Nächte, konnte mich nie entscheiden bis ich letztendlich bei einem Synology System landete.
Die Synology 210j sollte es werden, doch wie ist die Performance? Bei smallnetbuilder ist sie leider nicht gelistet, ist jedoch nach meinem lesen bei ca. 32-34 MB einzuordnen. Die nächst größere Version (DS209+) bringt dagegen effektive 41,8MB und die größte Variante (man bedenke immernoch mit 2 Platten) ist die DS209+ II und bringt satte 62,5MB! Das hatte mich überzeugt, es sollte die Synology 209+ II werden. Sehr guter Datendurchsatz, Platz für 2 Platten – also maximal 4TB, und ein sehr guter Datendurchsatz über das GBit Netzwerk. Außerdem kann das Synology System verdammt viel, Apache Server mit PHP und MySQL, umfangreiche Userverwaltung, Datenbereitstellung über AFP, NFS, SMB, usw. so das ich am Ende den günstigsten Preis raussuchte.
459 Euro für die 2TB Variante hatte Geizhals als günstigsten Preis gelistet. Ich befragte noch einen Bekannten zu dem Thema, er meinte natürlich die Synology leistet schon so einiges, aber die Datenraten hat er alle schon gesehen bei einer Selbstbau NAS. Gut dachte ich, denke dir deinen Teil, du kaufst jetzt! Als ich jedoch durch die Shops navigierte entdeckte ich ein anderes feines Gerät – einen Home-Server!
Der Acer Aspire easyStore H340 schien einiges her zu machen: Ein relativ guter Atom N230 Prozessor mit 1.6 Ghz, 2GB RAM, 4 x USB 2.0, einiges mehr und letztendlich das beste: 4 Hot-Swap Festplatteneinschübe! Das ganze zu einem sagenhaften Preis ab 379 Euro in der 1,5TB Variante mit bereits 2 installierten Platten. Doch irgendwas störte mich an dem Gerät, es ist ja auch richtig schick, wird jedoch mit Windows Home Server [WHS] ausgeliefert. WHS in einem Mac Netzwerk? Undenkbar! Kann man doch auch mit TimeMachine auf SMB Festplatten mit dem folgenden Terminalbefehl Backups anlegen, so wurde ich mit dem Gedanken einen Windows Server im Netzwerk eingebunden zu haben trotzdem nicht wirklich warm.
defaults write com.apple.systempreferences TMShowUnsupportedNetworkVolumes 1
Also informierte ich mich weiter über das nette Gerät von Acer was denn so möglich wäre. Installation von z.B. FreeNAS scheint möglich zu sein, jedoch nur mit angeschlossener Tastatur, was ja über USB kein Problem darstellt, und angeschlossenen Monitor. Moment, Monitor? Auf allen Bildern habe ich keinen Monitoranschluss gefunden. Die Verwaltung funktioniert sonst über RemoteDesktop (eine Art VNC, Bildschirmfreigabe). Von Acer selbst gibt es dieses Kabel jedenfalls nicht, es gibt ein Debug-Board für Techniker welches u.a. einen Monitoranschluss besitzt. Doch natürlich gibt es auch findige Bastler im Netz die sich das Kabel selbst zusammenlöten! Aber für den Preis, ich weiß nicht, es gibt zwar auch eine „OpenSource“ Variante dieses Kabels, doch letztendlich habe ich mich aufgrund der raren/teuren Komponenten dagegen entschieden.
Was blieb letztendlich übrig? Nur der Selbstbau. Also schaute ich weiter und suchte nach dem ersten: Dem Gehäuse! Nach der ganzen Sucherei einer 2-Platten-NAS und dem anschliessenden verlieben in den Acer Home-Server suchte ich also ein Servergehäuse mit Platz für 4 Festplatten. Das Gehäuse sollte natürlich nicht zu groß sein, sollte es doch eigentlich nur den Platz der gestorbenen Time Capsule einnehmen. Ein bisschen höher darf es ruhig sein, auch minimal größer, ich möchte ja 4 Platten verbauen und nicht nur eine. Ich fand das Chenbro ES34069 und verliebte mich sofort erneut! So ein geiles Case, Abmessungen von 260 x 140 x 260 (mm), Platz für ein MiniITX Mainboard, super Aussehen und natürlich 4 Hot-Swap Einschübe – genau das was ich brauche. Zudem verbaut Chenbro im Gehäuse ein so genanntes „Power Distribution Board“ welches den Strom intern verteilt, denn extern wird lediglich das von Chenbro mitgelieferte 120Watt Netzteil angeschlossen (wahlweise gibt es auch eine 180 Watt Version). Der Preis von ca. 165 Euro (120Watt) bzw. 185 Euro (180 Watt) schreckte mich zwar zuerst ab, aber nachdem ich gemerkt habe das es kein besseres Gehäuse für mein Vorhaben gibt war ich doch ganz zufrieden mit dem Fund. Ich habe die Wahl des Gehäuses getroffen!
Weiter geht es mit den Innerein – Mainboard, RAM, Prozessor und Festplatten.
Ich entschied mich zuerst für die einfachsten Dinge: RAM und Festplatten (ja OK, den RAM muss man dem Board anpassen, aber ich wusste erstmal das ich mich grundlegend an DDR2 orientieren kann). Beim RAM fiel also die Entscheidung auf einfachen Samsung DDR2 RAM, 2GB sollen es vorerst sein (1 Speicherriegel) für ca. 30 Euro – passt! Bei den Festplatten entschloss ich mich zwei mal für die Seagate 7200.12 ST31000528AS mit je 1TB – das sollte vorerst genügen.
Jetzt kommen wir zum komplizierten Teil: Mainboard und CPU! Hier bin ich bis heute am verzweifeln 🙁 Ich suche immernoch ein Mainboard mit integrierten ATOM 330 (Dual Core 1,66) oder ATOM D510 (Dual Core 1,66) sowie natürlich 4 x SATA Ports, denn es soll ja auch alle zukünftigen Platten ansprechen können und WLAN! Die ZOTAC Reihe habe ich inzwischen komplett durch, schöne Boards, aber keins was wirklich meinen Geschmack trifft – bis auf das ZOTAC NM10-DTX WiFi welches alle Kriterien erfüllt, allerdings derzeitig nirgendwo lieferbar ist. Verdammt, ich wollte den Server doch zusammenschrauben! Das ZOTAC G43-ITX wäre zwar eine Alternative (5 SATA Ports), hat jedoch keinen Prozessor sondern Sockel 775 und könnte damit z.B. einen Core2Duo beherbergen.
Die Sache mit dem Core2Duo mag mir jedoch nicht so ganz schmecken, denn Abwärme und Stromverbrauch wären höher – es sei denn ich Undervolte/Underclocke ihn.
Alles in allem bin ich mir derzeitig immernoch nicht einig was es nun am Ende wird. Dual Core sollte schon sein, vielleicht ist das NM10 in der DTX Variante Mitte diesen Monats endlich lieferbar – erste Shops berichten jedenfalls davon. Oder ich kaufe ein Übergangsboard mit nur 3 SATA Ports, weil drei Platten möchte ich auf jeden Fall vorerst betreiben, je 1 TB neu gekauft und die 500GB aus der Time Capsule.
Falls jemand eine Idee hat, so würde ich mich über einen Kommentar freuen!




Waere es net guenstiger und einfacher sich 2 externe E-Sata Platten hinzustellen ?
Generell? Ja, bringt uns dann aber hier im Netzwerk durch die gestorbene TimeCapsule nicht weiter. Außerdem habe ich keine eSATA Anschlüsse am MacBook Pro und die USB Anschlüsse sind permanent belegt.
Super kleines Speicherwunder, leider ohne Grafikkarte. Unter http://www.vga-adapter.net habe ich aber DIE Lösung gefunden. Ein kleines Adapterkabel zum Anstecken auf dem Mainboard inkl. Slotblech. Nie wieder Problem wenn kein Netzwerkzugriff mehr besteht.